zurück| Geschrieben von Drachenlady am 10.12.2008, 14:00 Uhr |
das zittern geht weiter
schafft sie es, schafft sie es nicht... wir sind irgendwie kein stück weiter.
heute hatte ich wieder ein gespräch mit der klassenlehrerin unserer tochter. im schreiben und lesen ist sie besser geworden, das soziale verhalten ist besser geworden. aber wo es immer noch hapert ist im rechnen und das arbeitsverhalten.
zu oft noch meint unsere tochter, dass sie einfach im unterricht aufhören könne und fängt an mit irgendwas zu spielen. hat dann auch kein bock mehr und verweigert sich. nimmt man ihr das spielzeug weg bricht ihre welt ganz zusammen.
der vorgang wurde jetzt schriftlich zur schulrätin eingereicht und jetzt muss sie entscheiden, ob unsere tochter einfach die schule wechselt oder aber das 1. schuljahr wiederholt.
verdammt, ich wünschte ich könnte in dieser sache in die zukunft blicken.
Beitrag beantwortenRe: das zittern geht weiter
Antwort von Micimaus am 10.12.2008, 14:31 Uhr
wie kann man denn jetzt schon entscheiden, ob sie das 1. schuljahr wiederholt????
es ist doch erst mitte dezember?
habe ich was verpasst??
mici
Re: das zittern geht weiter
Antwort von Kerstin B. am 10.12.2008, 14:54 Uhr
Hoppala ist das gleich so schlimm, das man überlegen muss ob sie die erste Klasse wiederholen muss? Dann wäre meine Kleine auch so ein Kandidat. Sie fängt mitten im Unterricht an ihre Stifte zu spitzen, ist häufig unkonzentriert und macht nicht immer das was von ihr verlangt wird. Die Lehrerin sieht aber überhaupt keinen Grund sie wiederholen zu lassen. Mit vereinten Kräften kriegen wir das schon hin hat sie gesagt. Der erste Schritt war, das sie sie ganz zu sich nach vorne gesetzt hat. Und die Hausaufgaben lässt sie sich von ihr wiederholen. Seitdem hat sie keine Hausaufgabe mehr vergessen. Daheim haben wir auch einiges umgestellt z. B. Fernsehkonsum und Bettgehzeiten.
Re: das zittern geht weiter
Antwort von Drachenlady am 10.12.2008, 18:41 Uhr
das problem ist, dass unsere tochter den stempel aufgedrückt bekommen hat wahrnehmungsgestört zu sein. entsprechend ist man auch mit ihr umgegangen, bis sie es schlussendlich selber glaubte.
entsprechend ist da kein ehrgeiz vorhanden oder ein selbstwertgefühl oder motivation. so sagt sie selber, dass sie nie rechnen können wird und versucht es auch erst gar nicht.
und ja, man kann jetzt schon entscheiden, dass die schuleingangsphase verlängert wird. sie macht dann jetzt die erste klasse ganz normal zuende. wenns für die 2. klasse reicht ist es gut, wenn nicht wiederholt sie die erste klasse.
aber die tendenz ist leider jetzt schon die, dass sie auf die förderschule muss. und ich kann mich ja irren, aber dann ist der zug ganz abgefahren, dass sie jemals auf die regelgrundschule zurückkommt.
Re: das zittern geht weiter
Antwort von Katze am 10.12.2008, 19:19 Uhr
Hallo Drachenlady,
wie ist denn Dein Bauchgefühl? Glaubst Du, sie ist auf der richtigen Schule oder denkst Du die Förderschule wäre besser? Ich weiss, wie schwer es ist, eine Entscheidung zu treffen, weil man ja leider vorher nie weiß, was das Richtige ist.
Ganz wichtig ist ja auch, steht die Schule und vor allem die Lehrerin hinter Deiner Tochter? Bekommt sie Förderunterricht?
Macht Sie irgendein Hobby, Sport oder so, wo sie Selbstbewusstsein auftanken kann und Erfolgserlebnisse hat?
Am schlimmsten ist dieses Ungewisse und wenn man selbst nichts tun kann. Ich hoffe, Ihr kommt bald ein wenig zur Ruhe und drücke Euch ganz fest die Daumen, das Ihr die richtige Entscheidung trefft. Aber ich denke auch, Ihr solltet Euch noch etwas Zeit lassen.
Liebe Grüße
Re: das zittern geht weiter
Antwort von schneggal am 10.12.2008, 21:14 Uhr
blöde Siutation gerade für euch, aber wer sagt denn, dass dann der Zug abgefahren ist? Ich kenne hier einige, die den Anfang der Schulzeit einfach nicht richtig verdaut haben, dann 3 Jahre auf der Förderschule waren und dann zur 3.klasse Regelschule mit Erfolg zurück gekehrt sind...halt mit ienem Jahr wiederholen...
Ist das bei euch anders??
lg schneggal
Re: das zittern geht weiter
Antwort von Kerstin B. am 11.12.2008, 6:58 Uhr
Was ist den das für eine Lehrerin? Im Kindergarten hat eine Erzieherin meiner Kleinen auch unterstellt, das sie wahrnehmungsgestört sei. Ein Test bei der Frühförderstelle und ein Besuch bei der Kinderärztin konnte dies eindeutig wiederlegen. Sie hat "nur" ein Problem mit der Konzentration. Die Kinderärztin war sehr entrüstet und meinte das sie ständig besorgte Eltern vor der Tür stehen hätte, weil Erzieherinnen und Co. mit Fachausdrücken um sich werfen, wovon sie keine Ahnung haben. Wir sind mit ihr auf unseren Wunsch dann in die Ergotherapie. Dort haben wir auch wertvolle Tipps für daheim bekommen.
Ihre Lehrerin ist da gottseidank sehr engagiert. Wir sollen sie viel loben und nicht danach suchen, was sie alles nicht richtig gemacht hat.
Re: das zittern geht weiter
Antwort von hormoni am 11.12.2008, 8:39 Uhr
Hallo!
Ich weiß ja nicht, welche Schule deine Tochter besucht, aber eine Wahrnehmungsstörung ist doch nichts schlechtes *grübel*. Ganz im Gegenteil: Man weiß, WARUM das Kind so reagiert, wie es reagiert und weiß, dass es das nicht mutwillig so verhält.
Mein Sohn hat multiple Wahrnehmungsstörungen. Wir fördern wo es geht (Logo, Ergo, etc)...Er kommt leistungstechnisch soweit auch recht gut mit (oberes Leistungsdrittel). Aber er ist unkonzentriert, babbelt vor sich hin, unfähig Ordnung zu halten....usw....Er könnte viiiieeel Besser sein, wenn er sich selbst nicht so im Weg stehen würde.
Geht deine Tochter zur Ergo? Das hat unserem Sohn bislang gut geholfen. Er hat schon einiges gut aufgeholt. Die Ergotherapeutin schließt sich regelmäßig mit der Klassenlehrerin kurz, gibt ihr und auch uns Tipps, arbeitet mit meinem Sohn. Seit die Schule weiß, warum mein Sohn so ist, wie er ist, und dass er nicht absichtlich so ist, wie er ist, ist es etwas besser dort geworden.
Auch von der Förderschule können die Kinder noch auf die Regelschule wechseln. Meine Schwägerin unterrichtet dort und berichtet immer wieder von vielen Kindern, die von dort auf die Regelschule wechseln...
Neben ERGOTHERAPIE lege ich dir auch noch einen Sport ans Herz (z.B Judo. Dort wird am Selbstbewußtsein gearbeitet, an der Disziplin,...etc und es macht Spaß...
Kopf hoch, ich weiß, dass die Auseinandersetzungen mit der Schule oft müde machen - ich war auch schon oft am verzweifeln. Und auch die Beziehung zu meinem Sohn war dadurch belastet...
Kannst mir gern eine PN schreiben...
LG
hormoni
Re: das zittern geht weiter...vorsicht lang.
Antwort von Drachenlady am 11.12.2008, 14:16 Uhr
wir haben vom 8. lebensmonat an krankengymnastik gemacht und das dann 3 jahre lang. danach hatte ich mal ergo erwähnt, der kinderarzt meinte es würde nicht notwendig sein.
im kindergarten erst tauchten dann diese angeblichen probleme auf. ja ok, unsere tochter hatte ein gesundes selbstvertrauen und hat, egal wen sie vor sich hatte, unverblümt ihre meinung kundgetan. sie hat es sich bis dahin auch nicht vom brot nehmen lassen, etwas richtig zu stellen, wenn ein falscher eindruck entstanden war. sie sprach für sich, aber auch für andere, da sie ungerechtigkeit hasst wie die pest.
im kindergarten wurde das als aufmüpfig und sturr abgetan und damit ging es los, das kind so hinzubiegen, wie es den frau erzieherin am besten gefällt. der schuss ging natürlich nach hinten los, denn unsere tochter dachte nicht im traum daran sich verbiegen zu lassen. dann tauchte halt plötzlich das wort "wahrnehmungsgestört" auf. es würde dazu passen, dass sie sich nicht anfassen lassen würde, es nicht mag, wenn sie umarmt wird. ja im hinblick auf die schule haben wir sie testen lassen. die psychologin hat das kind an 4 terminen á 1 stunde einen testkatalog abarbeiten lassen mit aufgaben, die unsere tochter bis dahin noch nie machen musste. auch wurde nur gesagt, dass die stoppuhr dazu läuft um fest zu stellen, wie lange das kind für eine aufgabe braucht, nicht aber, dass sie gegen die uhr antritt.
ergebnis war halt, dass sie wahrnehmungsgestört ist und für ihr alter viel zu langsam, unkonzentriert...etc. ungeeignet für die schule, sie wurde zurückgestellt.
ich muss noch dazu sagen. sie hat bei jedem der 4 termine ihr bestes gegeben, ohne mucken ohne murren ohne motzen oder rumzicken. beim 5.termin zur ergebnisbesprechung, sollte sie im warteraum alleine bleiben und dort spielen. da riss ihr der geduldsfaden und flippte aus. im ergebnisbericht, der dann an den kindergarten ging stand dann drin, dass aufgrund dieses vorfalles ihre frustrationsgrenze sehr niedrig sei.
ja aufgrund des berichtes bekam unsere tochter dann eine 1zu1 betreuung und einmal wöchentlich frühförderung...von ergotherapie (wir haben den kinderarzt dann gewechselt) wollte man aber immer noch nichts wissen.
leider haben wir erst sehr spät, zu spät erfahren, dass sich an den problemen nichts geändert hat. zum abschlußgespräch im kindergarten hieß es, dass 3 jahre kindergarten nichts gebracht hätten, außer, dass man unserer tochter jegliches selbstwertgefühl genommen hat.
bei der einschulungsuntersuchung war unsere tochter wieder vollkommen unauffällig, die ärztin sprach sogar von quantensprüngen in der entwicklung. sie kippte in ihrer meinung dann doch wieder um, als die berichte vom kindergarten kamen. das ganze ging dann 4 wochen vor den sommerferien zur schulrätin und wir wußten immer noch nicht auf welcher schule sie denn nun endlich aufgenommen werden würde.
von der integrativen schule wurde dann noch eben ein weiterer test gemacht, der aussagte, dass sie grenzwertig wäre. die schulrätin entschied dann, dass sie auf probe bis ende dezember 2008 auf der regelschule bleiben solle und dann noch einmal neu entschieden werden sollte.
ja und jetzt zeichnen sich die probs wieder ab wobei es defintiv daran liegt, dass sie null selbstwertgefühl hat.
wir fördern das von unserer ebene jetzt seit einem jahr mit kinderkarate, wo sie aufblüht und gerne mitmacht, weil auch der trainer begnadet ist im umgang mit solchen kindern.
so puh... jetzt hab ich erst mal genug geschrieben. ich danke euch für die lieben ratschläge. wir geben nicht auf.
Re: das zittern geht weiter...vorsicht lang.
Antwort von KaMeKai am 12.12.2008, 8:13 Uhr
Hallo liebe Drachenlady,
ich finde es super, wie Du hinter Deine Tochter stehst und sie stärkst.
Ich wünsche Euch, dass Ihr auf einem guten Weg seid und Deine Tochter wieder glücklicher wird.
Viele Grüße
Kathrin
Re: das zittern geht weiter
Antwort von MamaMalZwei am 15.12.2008, 10:02 Uhr
Hallo Drachenlady, ich kann ja verstehen, dass Du auf den Kiga sauer bist. Aber die Diagnose Wahrnehmungsstörungen heißt nicht, dass für Dein Kind jetzt alles vorbei ist. Ich habe auch eine Tochter mit Wahrnehmungsstörungen. Die ist zwar mittlerweile 15, aber ich habe ihr immer wieder den Rücken gestärkt zusammen mit meinem Mann. Meine Tochter ist trotz ihrer Schwierigkeiten eine Kämpferin und lässt sich nicht so leicht unterkriegen, toi, toi toi.
Habt Ihr mal das Gehör überprüfen lassen? Unsere hört Klassenkameraden genauso laut wie die vorne sprechende Lehrerin und muss aktiv selbst filtern, was andere so mal nebenbei machen, weil ihnen die Nebengeräusche nicht bewußt werden. Deshalb ist sie am Anfang oft abgelenkt gewesen. Es macht sich immer noch bemerkbar, wenn man in einem ich sag mal 16 Quadratmeter großen Raum mit 4 Leuten Gruppenarbeit machen muss und die übrigen 25 Klassenkameraden genauso laut reden hört wie die Tischnachbarn.
Deshalb habe ich jetzt mit der Lehrerin abgemacht, dass sie sich mit vertrauenswürdigen Mitschülern auch mal an einen Tisch im Flur setzen darf, wo es nicht so hallt.
Du schreibst, dass man von der Förderschule nicht mehr zurückkommt. Erzähl das mal meiner Tochter, die war zwei Jahre lang auf einer Sprachheilschule und geht jetzt aufs Gymnasium. Sie ist dort so im Mittelfeld, kommt gut mit und ist sehr ehrgeizig.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass man mit den meisten Lehrern reden kann und dass sie auf das eingehen, was man ihnen erzählt. Die Reaktion der Lehrerin war gestern auch entsprechend: "Oh, das ist ja wie eine Lärmbelästigung. Wie können wir ihr helfen?"
Dazu gehört natürlich, dass man eine Diagnose (und Du hast eine, obwohl Du damit nicht einverstanden bist) annimmst. LG
Re: das zittern geht weiter
Antwort von Drachenlady am 16.12.2008, 0:40 Uhr
hallo mamamalzwei,
ja stimmt wir haben eine diagnose. was uns so verdammt schwer fällt ist zu erkennen, dass da was dran sein soll. wie ich schon sagte. das kind, was man uns im kindergarten beschrieben hat, haben wir nicht wieder erkannt.
und statt zu fördern, wird auf dem stempel rumgepocht. "du musst das nicht machen... du gehörst ja nicht zu den anderen." dieses ausgrenzen hat so viel kaputt gemacht.
warum haben wir nie von diesem problemen was gesagt bekommen? ich hab so sehr darum gebeten, das man mich um jede veränderung im positiven wie negativen verständigen möge... es kam nichts. auf mein nachfragen war immer alles ok.
erst als der kindergarten die empfehlung aussprechen sollte wurde dann gesagt, das kind macht dies nicht, das kind kann jenes nicht. 3 jahre kindergarten und 1 1/2 frühförderung zusammen mit einer 1:1 betreuung soll nichts gebracht haben?
bei unseren schulen ist es so, dass ab der 2. klasse schon mit dem aussieben begonnen wird. wer nicht mithalten kann, wird in der regel fallen gelassen. im moment bin ich mit der wahl der grundschule noch hoch zufrieden, auch wenn in unmittelbarer nähe eine hauptschule ist. und man selbstverständlich unter der hand einen deal laufen hat, dass die hauptschule mit ausreichend schülern von der grundschule versorgt wird.
nein, ich kämpfe weiter für meine tochter und ich spiele dabei sogar mit dem gedanken einen teil meines gehaltes wieder aufzugeben um wieder halbe tage arbeiten zu können, damit ich einfach wieder mehr für sie da sein kann und sie noch besser unterstützen kann.
ihr gehör ist mehrfach untersucht worden, auch im rahmen einer möglichen überempfindlichkeit. das ergebnis war immer unauffällig.
Re: das zittern geht weiter
Antwort von MamaMalZwei am 16.12.2008, 15:48 Uhr
Hallo Drachenlady, das ist natürlich nicht in Ordnung, wenn man Euch auf Nachfragen erst vertröstet und dann, wenn es um die Schulform geht, plötzlich den Hammer rausholt. Das war bei uns anders, es wurde immer erst nach Fördermöglichkeiten gesucht. Dass Du den Job reduzieren willst, ist bestimmt nicht verkehrt. Es ist doch was anderes, wenn man mehr Zeit für sein Kind hat, das erlebe ich immer wieder. Meine Kinder wären nicht so weit, wenn ich nicht damals zuhause geblieben wäre und mich um sie gekümmert hätte.
Bei wem habt Ihr das Gehör überprüfen lassen? Unsere war in der Pädaudiologie, der normale HNO hätte das nicht erkannt, obwohl ihre Reaktionen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen.
Es stimmt auch, dass Diagnosen Kinder enorm verunsichern. Unsere fragte mich als sie klein war mehrfach, ob sie behindert sei. Ich habe ihr immer gesagt, dass sie etwas Besonderes ist und dass man das nicht behindert nennen kann, aber da sind ja auch noch die lieben Mitschüler... Die ich manchmal an die Wand klatschen könnte.
Die jetzigen allerdings sind sehr sozial, helfen ihr wo es geht. Letzte Woche bekam sie beim Sport einen Ball an die Hand und verstauchte sich den Zeigefinger. Die Kameradinnen haben sie dann aus- und umgezogen, weil sie die Hand nicht mehr bewegen konnte. Das wieder finde ich echt Klasse, bei meinem Sohn in der Klasse hätte es das nicht gegeben. LG
habt ihr ergotherapie???
Antwort von 2xmami am 17.12.2008, 14:20 Uhr
ich weiß blöde frage sicher habt ihr ergotherapie. aber was sagt denn die therapeutin dazu. meine ist zb. sehr reizoffen und hat große konzentrationsstörungen. aber die schule macht sie mit begeisterung. hätte ich selbst nie gedacht. erst gestern redete ich mit der lehrerin. sie lernt dinge sehr gut und auch umsetzen kann sie die dinge sehr gut. sie ist mit klassenbeste.
Können Eure Kinder schon die Uhr lesen?
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