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Geschrieben von Sylvia1 am 14.07.2003, 13:34 Uhr

bin ja echt schockiert ...

Hallo,

ich les das hier gerade ... ich gehöre zwar erst ab nächsten Sommer "offiziell" in dieses Forum, aber ich finde das echt völlig daneben, wenn die Kinder die Lehrer duzen. Und wenn dann vor allem hinterher - in der 3. Klasse - auf "Sie" umgestiegen wird! Da stehen uns ja nächstes Jahr tolle Sitten bevor, wenn meine Tochter eingeschult wird ...


Normalerweise sagt man, es gehört sich nicht, den Schritt zum "duzen" rückgängig zu machen, deswegen soll man sich das vorher gründlich überlegen, wenn man duzt und vor allem nicht sofort jemanden duzen. Man kan immer von Sie auf Du gehen, wenn man meint, diese Person verdient es, dass man sie duzt, aber nicht umgekehrt. Einmal Du = immer Du. Der Lehrer ist doch wohl irgendwo eine Respektsperson (oder sollte eine sein) mit der man ein wenig auf Distanz stehen sollte. Auch wenn er oder sei symphatisch ist.

Wie sollen die Kinder solche allgemein gültigen Regeln der Kommunikation lernen, wenn selbst in der Schule diese Regeln durchbrochen werden?

Und dazu kommt, dass das Verhältnis Lehrer-Schüler auch noch hierachiegeprägt ist. Der Lehrer muss den Schüler beurteilen, und diese Beurteilung kann auch schlecht ausfallen oder im schlimmsten Falle kann der Lehrer dem Schüler "einen reinwürgen" also ihn ungerecht zum Nachteil beurteilen.

Daran, dass die Kinder heutzutage die Erzieherinnen im Kiga/Kita duzen und mit Vornamen ansprechen, hab ich mich mittlerweile gewöhnt. Zu meiner Zeit haben wir auch im Kiga "Sie" und "Frau XYL" gesagt - und das war völlig normal für uns, und da hatte keiner von uns sprachliche Probleme mit - und ich bin auch noch nicht uralt.

Aber im Kindergarten mag mir der des Duzens Sinn vielleicht noch eher einleuchten (obwohl ich das auch da gewöhnungsbedürftig fand), da die kleineren Kinder vielleicht noch öfter entwicklungsbedingte sprachliche Schwierigkeiten haben, zur Anrede "Sie" die jeweils passende Verbform zu wählen. Aber ein sprachlich normal entwickeltes 6- bis 8jähriges Schulkind in der 1. und 2. Klasse ist doch wohl wirklich so weit, dass es das sprachlich schaffen kann, den Lehrer zu siezen - zumindest, wenn man ihm die Sprache mal soweit erklärt, und auch die kleinen aber feinen Unterschiede, wen man eben duzen darf und wen man besser erst mal siezt. Meine Tochter ist erst fünf Jahre alt und sie weiß schon länger, dass man Erwachsene, mit denen man nicht verwand oder zumindest sehr gut bekannt ist, mit "Sie" und dem Nachnamen (wenn bekannt) anspricht und sie macht das gramatikalisch korrekt.

Ich finde, dieses Duzen der Lehrer ist ein echter Rückschritt. Und dann auch noch ein inkonsequenter - wo doch Konsequenz von vielen erfahrenen Pädagogen als sehr wichtig - leuchtet mir auch ein - angesehen wird? Und ab dem 3. Schuljahr ist der Lehrer dann wieder "Sie"? Und ab der Oberstufe (zumindest war es damals zu meiner Zeit so) gingen die Lehrer dann wieder auf "Schmusekurs" (bitte nicht wörtlich nehmen ;-)) und von den Schülern Duzen lassen über, um sich mit den Schülern auf eine Wellenlänge zu setzen?

Warum müssen die Kinder die Lehrer nur zwischen Klasse 3 und 10 siezen?

Naja, da scheinen ja nächstes Jahr lustige Zeiten auf uns zuzukommen, wenn meine Tochter eingeschult wird ...

Schöne Grüße
Sylvia
(die sowieso keine Freundin des wahllosen und pauschalierten Duzens ist!)

 
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