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Geschrieben von Sandrarr am 07.11.2012, 8:36 Uhr

Anschluss finden in der ersten Klasse

Hallo Zusammen,

ich hab ein kleines Problem. Bzw. mache ich mir eher große Sorgen.

Meine Tochter Vanessa ist dieses Jahr eingeschult worden. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin in eine Klasse. In der Klasse kommen insgesamt 3 Kindergärten zusammen und bei uns an der Grundschule wird das Prinzip der Mischklassen (also 1. und 2. gemeinsam) praktiziert. Was meiner Meinung nach die Grüppchenbildung extrem macht.

Mein Problem ist, ich habe das Gefühl, dass meine Tochter, die eigentlich total offen ist und IMMER schnell Anschluss findet, dieses mal massive Probleme hat Anschluss zu finden. Sie erzählt öfter dass die "großen Mädchen", also die 2. Klässler in ihrer Klasse, nicht mit ihr spielen. Was ja auch logisch ist, ist ja schon eine eingeschworene Truppe die sich ein Jahr länger hat.
Jedoch hat sie wirklich nur ihre beste Freundin in der Klasse. Heute morgen habe ich sie wieder zur Schule bis in die Klasse begleitet (sie haben einen offenen Anfang von 15 Minuten) und meine Maus rannte sofort raus um auf ihre Freundin zu warten, anstatt drinnen mit den anderen Kindern zu spielen. Allgemein habe ich die letzten Wochen gemerkt wie sehr sie sich an sie klammert. Ist das normal?

Sie macht alles super selbstständig und ich bin unglaublich stolz auf sie deswegen. Muckt nicht wenn sie zur Schule muss, motzt weder über die Klassenkameraden, noch die Lehrer und scheint wirklich spaß daran zu haben! Aber ich hab doch ein bisschen Angst, dass sie keinen richtigen Kontakt zu den anderen Kindern aufbauen kann :-(

Kennt das jemand so in dieser Form? Wie geht man "dagegen an"?

Vielen DANK schonmal...

Sandra

 
5 Antworten:

Re: Anschluss finden in der ersten Klasse

Antwort von Häsle am 07.11.2012, 9:58 Uhr

Bei der Tochter meiner Freundin hat geholfen, dass sie im Sportverein mit ein paar Klassenkameradinnen zusammen war. Und auch Einladungen am Nachmittag, die anfangs noch die Mutter einfädeln musste. Die Kinder sind doch nicht von einem Tag auf den anderen reif genug, sich um sich selber zu kümmern. Ein bisschen Hilfe brauchen sie schon noch.

Ich finde es eh wichtig, dass Kinder "Freunde" aus verschiedenen Bereichen haben.

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Re: Anschluss finden in der ersten Klasse

Antwort von Hexhex am 07.11.2012, 10:09 Uhr

Hallo,

es ist keineswegs so, dass die älteren Kinder aus der zweiten Klasse unter sich bleiben. Mein Sohn hat sich in der ersten Klasse auch schon mit Zweitklässlern befreundet, das war kein Problem.

Ich finde aber, man muss seinem Erstklässler als Mutter noch etwas beim Kontaktfinden helfen. Ich habe zum Beispiel meine Kinder in der ersten Klasse immer gefragt, wen sie dort nett finden, egal ob bei den Erst- oder Zweitklässlern. Und dann habe ich die betreffende Mutter angerufen und gesagt, dass mein Sohn/meine Tochter gern mal mit ihrem Sohn bzw. ihrer Tochter spielen würde, und ob wir da mal etwas für nachmittags verabreden wollen. Das klappte immer, denn alle Mütter (auch Zweitklässlermütter) freuen sich ja über neue Kontakte für ihre Kinder. Denn eigentlich möchte jede Mutter, dass ihr Kind möglichst viele Freunde hat.

Deshalb: Spring ein bissel über Deinen Schatten, falls Dir das nicht so leicht fällt, und hilf bei Verabredungen ein bissel mit. Die ganz Kleinen sind oft noch damit überfordert, das selbst zu organisieren oder mal jemanden anzusprechen, ob man sich nachmittags zum Spielen treffen möchte. Das klappt meist erst in den folgenden Schuljahren allein. Frage Deine Tochter, mit wem sie sich auch mal das Spielen am Nachmittag vorstellen könnte, und rufe dort an, gell!

LG

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Re: Anschluss finden in der ersten Klasse

Antwort von Geisterfinger am 07.11.2012, 11:45 Uhr

Unterstütze es, wenn dein Kind sich verabreden möchte, frag nach und hilf ihr dabei. Solche 1:1-Kontakte helfen dann auch in der Klasse.

Aufklebersammeln ua (ich war ja nie dafür) ist oftmals ein guter Kontaktanlass. Wenn alle Edeka-Aufkleber sammeln, dann erlaube es auch deinem Kind.

Wann hat sie denn Geb.? Achte drauf, dass sie auch Kinder aus ihrer Klasse einläd. Lieber 1 mehr als 1 weniger.

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Re: Anschluss finden in der ersten Klasse

Antwort von Sa-Bine am 07.11.2012, 12:07 Uhr

Hi,

ich kenn dein Problem auch. Meine Tochter hat in ihrer Klasse ganz schnell eine beste Frundin gefunden und das wars. Die anderen Kinder die vielleicht auch mit ihr befreundet sein wollen, die scheint sie gar nicht wahr zu nehmen. (Das ist meine Meinung.) Auch zu ihrer Geburtstagsfeier in 4 W. will sie sonst niemanden aus ihrer Klasse einladen.
Gestern war der erste Elternsprechtag und ich hab die Klassenlehrerin darauf angesprochen. Sie meinte, dass E. im Unterricht auch mit anderen Kindern zusammenarbeitet (was ja wichtig ist) Dieses Klammern an die beste Freundin so kurz nach der Einschulung aber auch normal sei und sich häufig mit der Zeit von alleine etwas legt.
Deshalb versuch ihr andere Kontakte über Verabredungen oder Sportverein anzubieten, zu organisieren. Das wird schon. Manchmal brauchen die kleinen Großen nur etwas Zeit.

LG Sabine

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Re: Anschluss finden in der ersten Klasse

Antwort von marie74 am 09.11.2012, 9:40 Uhr

Ich würde Kinder zum Spielen einladen und evtl. ruhig etwas Schönes machen, wie Basteln oder Plätzchen backen. So wird deiner Tochter der Einstieg etwas erleichtert. Bei meinem Sohn habe ich im ersten Schuljahr mehrere Jungs zum Plätzchenbacken eingeladen. Nachher waren sie noch im Garten Fußball spielen ;-)

Wenn deine Tochter eine gute Freundin hat, ist das schon viel wert. Gib ihr Zeit, das wird schon! Gerade der Schulanfang ist eine große Umstellung und hinsichtlich des Sozialverhaltens für die Erstklässler in den gemischten Klassen schwieriger! Sie sind immer die "Kleinen" und haben die "großen" Zweitklässler vor Augen, die schon "alles" können. Es gibt dazu mittlerweile Untersuchungen, die zeigen, dass sich hinsichtlich der Schulleistung keine Unterschiede ergeben bezüglich jahrgangsbezogener Klassen und "Mischklassen", aber für die Erstklässler ist der Einstieg wohl etwas schwieriger. Das gibt sich später, gerade wenn die Kinder im zweiten Schuljahr zu den Großen gehören und selbst die Helfer sind ;-)

Mach dir nicht zuviel Sorgen, besonders wenn deine Tochter zufrieden wirkt. Selbst wenn sie unter den jetzigen Zweitklässlerinnen keine Freundin findet, was ich erstmal nicht annehmen würde, im nächsten Schuljahr sind diese sowieso nicht mehr in der Klasse! Ein gutes Miteinanderauskommen in der Schule mit den entsprechenden Mädchen würde auch genügen.





Darüber hinaus deutete sich in der Studie an, dass es insbesondere die jeweils neu eingeschulten Kinder in sozialer Hinsicht schwerer zu haben scheinen, da sie vor der Aufgabe stehen, sowohl die Beziehungen untereinander als auch zu den Älteren neu zu gestalten. Die Autoren schlussfolgern daraus, dass sich soziale Beziehungen der Kinder untereinander nicht automatisch dadurch einstellen, dass sie in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen mit Wochenplan oder Freiarbeit lernen können,... (Lambrich u.a. 1997). aus:
www.vbe-nrw.de/vbe_download/sh0505.pdf


www.uni-due.de/biwigst/evaluationen/Gesamtbericht.pdf
Aus der Perspektive von Befürwortern des jahrgangsübergreifenden Unterrichts scheint es verwunderlich zu sein, dass ausgerechnet der schulische Selbstwert der Kinder sinkt, aus der Perspektive empirisch gestützter sozialpsychologischer Gruppenforschung überrascht dieser Befund allerdings nicht. Kinder vergleichen sich genau wie Erwachsene mit ähnlichen anderen Bezugspersonen. Alter und Fähigkeit sind für Kinder im schulischen Kontext wichtige Merkmale für eine relevante Bezugsperson. So zeigt die Forschung hier eindeutig, dass Kinder am besten profitieren, wenn sie erfolgreiche Modelle beobachten können, die genauso alt sind wie sie selbst und am besten das gleiche Geschlecht besitzen11. Wenn ein Kind der dritten Klasse beispielsweise ein Kind der vierten Klasse beobachtet, welches erfolgreich eine Subtraktionsgleichung löst, dann wird es den Erfolg des beobachteten Kindes eher auf dessen Zeit- und Lernvorsprung zurückführen als auf bestimmte Strategien, die es selber lernen könnte. Wenn ein vergleichbares Kind jedoch erfolgreich diese Aufgabe löst, dann wird das beobachtende Kind eher zu dem Schluss kommen, dass es ebenfalls diese Gleichung lösen könnte. Auch umgekehrt ist es möglicherweise für ältere Kinder, die sich ja nach unten vergleich könnten mit jüngeren Kindern, dennoch eher verwirrend als selbstwertsteigernd, wenn sie sehen müssen, dass ihre Leistungsfähigkeit möglicherweise gar nicht deutlich besser ist als die mancher jüngerer Kinder. Ein leistungsmäßig schwacher Viertklässler hat immer noch den Rückhalt, dass er in der vierten Klasse ist und zu den großen gehört; vergleicht er sich jedoch mit einem Drittklässler, der leistungsbezogen besser ist als er selbst, dann wird sein Selbstwert sehr sinken12. So enthalten die Chancen einer jahrgangsgemischten Gruppe besondere Risiken für die eher leistungsbezogen schwächeren Kinder, da sie mit sehr ungünstigen Bezugsnormen konfrontiert werden.
11 Bandura, A. (1986). Social foundations of thought and action. Prentice Hall.
12 Tesser, A. (1988). Toward a self-evaluation maintenance model of social behavior. In: Berkowitz, L. (Hrsg.): Advances in experimental social psychology, 21. Academic Press
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