Jobär
Klärt mich mal bitte wegen der Anlauttabelle auf. Was ist das und wofür brauchen wir die. Die Lehrerin meines Kindes (gerade 1 Woche in der Schule)will mit ihr nicht Arbeiten.Sie sagt es geht ohne auch. Ich muss es ihr glauben aber sie ist ja auch schon mind 30 Jahre Lehrerin...
es gibt verschiedene methoden, lesen und schreiben zu lehren... eine anlauttabelle besteht aus den buchstaben mit passendem anlaut-bild dazu (a wie affe...), sodass kind sich jedes beliebige wort nach gehör zusammenschreiben könnte, wenn es den umgang mit der tabelle gelernt hat (z.B. mama klingt wie m wie mond, a wie affe, m wie mond, a wie affe) - es hört die laute und schreibt die passenden buchstaben. man kann die buchstaben aber auch im klassischen fibellehrgang lernen, oder eine mischung aus beiden, oder rein aus der spracherfahrung heraus... LG
... solche Tabelle, das kommt halt auf die jeweilige Leselernmethode an.
Bei einer Anlauttabelle wird jeder Laut (die Buchstaben, aber auch z.b. au, ei, sch...) mit einem Bild eines Wortes versehen, das mit diesem Laut anfängt. Also, z.B. steht dann neben dem B eine Banane, neben dem Au ein Auto usw. Die Anlauttabelle hilft den Kindern Dinge zu schreiben, obwohl sie den Laut noch gar nicht gelernt haben. Wenn ein Kind also Ball schreiben möchte, sieht es in der Tabelle nach, hört dass Ball wie Banane anfängt und schreibt das B. Dann hört das Kind im Wort Ball noch ein L wie Lampe und schreibt das L. Anfangs wird das Wort Ball tatsächlich eher so aussehen: BL Aber den Kindern macht das freie Schreiben riesigen Spaß und es schult auch das Heraushören der Laute in einem Wort. Auch wenn man mal kurz vergessen hat, wie ein bestimmter Laut geschrieben wird, kann man in der Tabelle nachsehen. Warum die Lehrerin darauf verzichtet, kann ich natürlich nicht sagen. Eigentlich ist das heute Standard und Inhalt eines jeden Lehrbuches.
... so pauschal sagen. Es gibt immer noch verschiedene Ansätze und Methoden des Leselernens. Hier in Tschechien gibt es als Hauptmethoden die sog. "genetische" (nach einzelnen Buchstaben) und die "synthetisch-analytische" (nach Silben) Methode, wobei die "genetische" als fortschrittlicher/moderner angesehen wird (ist auch an unserer Schule, wobei meine beiden jeweils schon lesen konnten). Ausserdem gibts an manchen Schulen auch die sog. "globale" oder ganzheitliche Methode (ich glaube das ist die, die es auch in UK(?) - zu jedem Wort ein Bild) Und ich weiss irgendwie immer nicht, was jetzt an dieser Tabelle so Bahnbrechendes sein soll. Habe den Eindruck, das gabs doch früher auch schon? Also ich meine mich dunkel zu entsinnen, dass irgendwo in KiGA, Vorschhule oder Schule immer mal ein "Plakat" hing, wo zu jedem Buchstaben ein Bild war - also A wie Auto, B wie Birne etc. Das ist doch eigentlich nix Neues???
Bei uns heißt das Buchstabenhaus und meiner Tochter hilft es wirklich sehr! Unsere Erstklässler schreiben sogar (nach 4 Wochen) schon kleine Geschichten mit dem Buchstabenhaus! Frag sie doch mal, warum sie die Anlauttabelle ablehnt!
Hi, die Anlauttabelle ist wunderbar. Sie gehört insgesamt zu einem Modell, indem Kind nach Lauten lesen und Schreiben lernt. Das ist gut, und bringt für das Kind viele Erfolgserlebnisse. Hat aber auch Nachteile, weil unsere Schrift und insbesondere Rechtschreibung eben nicht lautschriftlich ist. Kind lernt also, nach Lauten zu schreiben, und dann später, daß es eben doch nicht so einfach ist. Zebra hat für ein Kind 6 Laute: T S E B R A. Lernen sie auch so mit der Anlauttabelle und dem dazugehörigen System. Das wird regelrecht trainiert (natürlich nicht speziell dieses Wort, sondern anhand von Wörtern, wo das stimmt) Später lernen sie, nö doch nicht. (ätsch) Dein Kind lernt vermutlich gleich, daß es Zebra ist, nicht Tsebra. Ist aber andererseits schwerer zu lernen. Ausserdem lernt deines die Mit-Laute als Mitlaute. Nicht als Ohne-Laute wie im jetzigen System. Sprich (Beispiel): B ist nicht B ohne Vokal (B ist ohne Vokal zu sprechen gar nicht möglich, da ein Verschlusslaut, fachmännisch okklusiv) sondern kann sein: BA BE BI BO BU und später BÄ, BÖ etc. Während die mit den Anlauttabellen B lernen. Ohne was hinterher (was gar nicht geht) Die Rechtschreibfehler werden ja auch im jetzigen System erst sehr spät korrigiert, damit die Kinder nicht frustriert werden. Vernachlässigt wird dabei der Punkt, daß sich Fehler auch einprägen können. Wenn du 1 Jahr lang Fater schreibst und alle sagen "SUPII!" Wunderst du dich natürlich, wenn Fater plötzlich falsch ist. Gibt für alles Vor- und Nachteile. Ciao, Biggi
Hallo, ich unterschreib hier mal faul, mit kleiner Anmerkung. Klar gibt es B auch ohne Vokal, z. B. in Korb. Und was die Rechtschreibung anlangt: Herr Reichen, auf den die Methode Lesen durch Schreiben zurückgeht, hat selbst gesagt, dass man mit Rechtschreibung beginnen müsse, sobald ein Kind das Lesen erfasst hat. Das passt halt nicht in unser Einheitschulsystem und hat man ganz flott "übersehen". LG Inge
... ich meine, Z wird doch im Deutschen wie C("Ts") ausgesprochen - warum schreiben die Kinder dann nicht "Zebra", sondern "TSebra", so als gäbe es für diesen Laut keinen eigenen Buchstaben?
Hi MM ja siehst du wie verbildet du schon bist. Wenn die Kinder lernen ein Buchstabe ist ein Laut, wie sollen sie dann wissen, daß man den Laut TS sowohl C: (das sagst du, welches deutsche Wort fällt dir denn ein?) als auch Z: ok wie Zebra als auch tz: ok wie in Blitz als auch Ts: (das ist aber eher die afrikanische Schreibweise), schreiben kann. Allerdings kann C auch wie K gesprochen werden, z.B Couch (auch nicht ganz Deutsch), und Ch ist ja nun wieder was ganz anderes, obwohl da geschrieben auch der Buchstabe C drin ist. (CH lernen sie aber auch extra), nämlich ch ist wie am Ende von BuCH und da ist CH ein Laut. Ganz schön kompliziert, nicht? Und dann auch noch am Wortanfang, oder irgendwo im Wort, in der Mitte, oder am Ende. Wo hörst du ein T? Tisch, Beate? etc oder ein P? Pfarrer (Hessisch: Farrer, eh naja oder Perner), Pferd: Hessisch (Ferd) Aber mach dir keine Gedanken, wissen die meisten Eltern nicht, das ist Aufgabe der Schule. Vielleicht sollten die Lehrer den Eltern sagen, sie sollen am Anfang gar nicht so viel machen. Ach oh je, jetzt kapier ichs: genau das meinen die Lehrer, wenn sie sagen die Eltern sollen die Kinder nicht verbessern ... Ciao Biggi
Hi, naja unsere Lehrererin hat gemeint, sie fängt am Ende des 1. Schuljahres an die Rechtschreibung zu korrigieren, das ist ja gar nicht so schlecht, und ich habe ja den leisen Verdacht, daß sie schon auf die Kinder eingehen wird (obwohl bei uns 25 in der Klasse) ja mit dem B in Korb hast du Recht, aber dann muss ein Vokal davor sein, R fungiert manchmal als Vokal, ebenso wie z.b. M... Mbemba z.B typischer Name im Kongo. Ciao Biggi
Hi, gerade gestern haben unsere Kinder eine Aufgabe mit der Anlauttabelle gehabt. Es geht darum, mit den Buchstaben Wörter zu verbinden, d.h. das L hat den Löwen zugeordnet, wenn es nun also darum geht den Buchstaben L zu schreiben oder zu lesen oder so, dann verbinden die Kinder damit den Löwen und wissen was gemeint ist. LG
Man braucht keine Anlauttabelle um lesen oder schreiben zu lernen, da gebe ich der Lehrerin Recht. Ich hatte hier nie so etwas zu Hause, meine konnten aber schon vor der Schulziet lesen bzw. schreiben. Mein Kleintochterkind spricht einfach das Wort leise vor und scheibt den dazugehörenden gesprochenen Buchstaben. Ohne Tabellen.
... bei unseren auch.
Lerenen klappt immer dann, wenn es etwas gibt, was einen dazu ZIEHT. Sobald mit Druck gearbeitet wird, erreicht man Ergebnisse immer problematischer. Wenn ich einen Stein auf den Rasen lege, geht das Gras darunter ein. Wenn ich den Druck auf Seele & Geist mache, wirkt es ganauso. In der neuen Ich-kann-Schule gilt daher das SOG-Prinzip. Dazu gehört vor allem, den "Hunger der Talente" zu spüren und sie regelmäßig und reichlich zu stärken. Erst wenn die Kräfte Kraft haben, drängt es sie, sich zu bewähren. Wir müssen für ihr Wachstum sorgen, dann sind sie dem Leben gewachsen. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe
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