1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von marie74 am 16.02.2015, 0:29 Uhr

Alles noch im Rahmen?

Deiner Tochter steht in der Schule Förderunterricht zu! Es kann nicht sein, dass du zwar zuhause üben sollst, von Seiten der Schule aber keine extra Förderung kommt.

Was mir auffällt ist, dass die Art und Weise wie gelernt wird, deiner Tochter offfenbar nicht entgegenkommt. Man sieht z.B. an der Schrift: Ihr hätte es bestimmt gut getan, mehr Schwungübungen zu machen, Übungen zur Lockerung der Hand- und Fingermuskulatur, Buchstaben kneten etc.

Zudem würde ich auf jeden Fall Hefte kaufen wie das Oxford Schreiblernheft, wo vorne und hinten ein Buchstabenhaus gemalt ist, die Mittellinie der 1. Schuljahr-Lineatur verstärkt ist und die Abstände zwischen den Zeilen, in die geschrieben wird farbig hinterlegt sind. So fällt die Orientierung, in welche Zeilen geschrieben werden soll, leichter. Wenn die Lehrerin in der Schule Rücksicht nehmen würde und für sie eine einheitliche Lineatur auf den Arbeitsblättern verwenden würde, wäre deiner Tochter schon etwas geholfen.

Der Buchstabenschreiblehrgang ging mit Sicherheit für deine Tochter -und bestimmt auch für andere Mitschüler- viel zu schnell. Ich weiß, dass meine Kinder im 1. Schuljahr anfangs ein langsames Tempo bei den ersten Buchstaben, die sie gelernt haben, hatten. Die Lehrerinnen sagten, dass sie anfangs langsamer vorgehen, damit alle ein gutes Fundament haben, auf dass sie aufbauen können. Auf dem Elternabend wurde das "damals" gut erklärt. Zu einer Buchstabeneinführung gehörte nicht nur z.B. Kennenlernen der Buchstaben im Stationsverfahren (an verschiedenen im Klassenraum aufgebauten Stationen wurden die Buchstaben: geknetet, geschrieben, gestempelt, sie waren auf den Boden im Großformat aufgeklebt und darüber wurde balanciert, Buchstaben wurden erfühlt (Moosgummi-, Holz-, Filzbuchstaben) etc. Das Mundbild wurde kennengelernt, im Spiegel angeschaut und zu jedem Buchstaben ein Handzeichen eingeführt. Wörter wurden nach dem Buchstaben abgehört etc.

Die Methode "Lesen durch Schreiben" ist nicht für alle Kinder gleich gut geeignet. Mein Sohn wäre an dieser Methode sicher gescheitert (er hatte motorische Schwierigkeiten und anfangs Probleme Wörter nach Lauten abzuhören). Meine Tochter hätte damit sicher genauso Lesen und Schreiben gelernt wie mit jeder anderen Methode.

An deiner Stelle würde ich zuhause einmal alle Buchstaben diktieren und zwar Groß- und Kleinbuchstaben. Dann siehst du, welche Buchstaben sie noch nicht gut schreiben kann oder evtl. gar nicht weiß. Alle Buchstaben, die sie kennt und lesbar schreibt (auf das Einhalten der Lineatur würde ich dabei noch nichtmal achten, nur auf die Buchstabenform), müsst ihr nicht wiederholen. Ich würde dann die Buchstaben zur Wiederholung nicht nur schreiben lassen, sondern z.B. noch was anderes Motivierenderes und Einprägsameres machen, damit über das Ansprechen verschiedener Sinne, besser behalten wird.

Für Mathe hätte ich den Tipp: Versuche es mal mit den Kieler Zahlenbildern.

Hier ist das kurz erklärt
http://www.uni-landau.de/rasch/Differenzieren%20und%20Foerdern_8.3/Vorlesungen/V6_Foerdern%20in%20Vorschule%20und%20Anfangsunterricht.pdf
ab Seite 40-43
&532;&532;

Hier auf Seite 17:
http://www.iflw.de/ausbildungen/lerntherapie/Arbeiten/109/Abschlussarbeit_Poeller.pdf

Hier ausführlicher:
http://www.lvlsh.de/Hansen_HO_zu_V14_Die_Kieler_Zahlenbilder_verstehen_und_anwenden.pdf

Mit einer leeren Toffifee-Packung kann man sich so ein Zahlenhaus selber zurechtbasteln. Statt Holzsteckern kann man z.B. Korken in Scheiben schneiden und anmalen, die man dann dort hineinlegt.
Rechenaufgaben kannst du dann aus jedem beliebigen Übungsheft dazu nehmen und als Anschauungsmaterial nimmst du die Zahlenbilder dazu.

Wenn deine Tochter mit den Fingern rechnet, ist das nicht schlimm. So besorgt sie sich ihr Anschauungsmaterial selbst. Wichtig ist, dass sie nicht immer Finger für Finger einzeln abzählt, sondern auch zwei oder fünf oder acht Finger auf einmal erfassen lernt. Wenn du z.B. sagst, zeige mir 5 Finger, sollte sie nicht immer anfangen 1,2,3,4,5 zu zählen, sondern 5 Finger auf einmal zeigen können. Das kann man ja üben.


Die Platzhalteraufgaben kann man mit den Kieler Zahlenbildern übrigens gut üben. Bei z.B. 4 + ? = 8 legt man in ein Zahlenhaus vier Plättchen. Dann legt man mit einer anderen Farbe weitere dazu, bis man das 8er-Zahlenbild dort liegen hat: Man zählt die ersten Plättchen: 4 (notfalls anfangs: 1,2,3,4), nimmt die andersfarbigen und zählt beim Hineinlegen weiter bis zur Acht, also 5,6,7,8. Dann fragst du, wieviel Plättchen ihr jetzt hingelegt habt - kann man an der anderen Farbe gut erkennen und falls die Anzahl nicht auf einmal erfasst wird, ggf. nochmal nachzählen.

Auch zeichnerisch kann man das gut darstellen: Du malst ein 4-er Haus und ein Achterhaus. In das 4-er Haus sollen soviele Punkte dazugemalt werden, bis es wie das Achterhaus aussieht. Dann zählt man die dazugemalten Punkte bzw. erfasst die Anzahl evtl. auf einen Blick, aha, es sind 4.

Sieh mal das Positive: Das Lesen klappt -wie du schreibst- recht gut. Ich finde, wie sie versucht die Wörter zu schreiben, doch ganz gut. Sie kennt schon viele Buchstaben. In Mathe gibt es bestimmt auch einiges, was sie schon kann!

Viel Erfolg!

 
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